Zurück in Berlin und noch halb im Koma vom Horror-26-Stunden Flug. Aber meinen ersten Rekord vom Hinflug geschlagen: mir diesmal mit 6 Spielfilmen die Zeit vertrieben.
Aber so traurig es ist Australien, besonders unser zeitweiliges Zuhause Sydney, zu verlassen, so schön ist auch im richtigen Zuhause Berlin anzukommen! Die Wohnung steht noch, zumindest sieht alles auf den ersten Blick so aus wie vorher.
Die letzten 5 Wochen waren wir ja unterwegs: Neuseeland war überwältigend und sehr erlebnisreich, in Australien dagegen haben wir es ein wenig ruhiger angehen lassen in unserem kleinen Campervan. Fotos werden hochgeladen! Tja und der Rest kann jetzt ja live berichtet werden.
Es ist soweit, wir hauen ab. Obwohl nur 9 Wochen gearbeitet, bin ich von meinen Kollegen zum Abschied reich beschenkt und zum Essen eingeladen worden. Die Arbeit war zwar nicht gerade spannend, trotzdem war es schon fast ein wenig traurig zu gehen.
Knapp 6 Monate Sydney, dass ist eine Abschiedsparty wert! Natürlich nicht ohne BBQ inklusive Känguruh und Barramundi. Soviel das wir zwei Tage später noch grillen müssen. Hatte heute Toast mit Steak zum Frühstück! Und es war das erste BBQ ohne Tropenregen!
Wie das so ist, hat man längst nicht alles gemacht in Sydney, was man immer vor hatte. Es existiert sogar ein Liste, die uns unser Versagen täglich vor Augen hält. Aber wir sind fleissig und klappern in unseren letzten Tagen noch alles ab.
Sydney Oper von innen
Cockatoo Island
Die größte Insel im Sydney Harbour, erst Gefängnis, wie der Rest von Australien ;) dann Schiffswert, gerade für Besucher wieder zugänglich gemacht und absolut sehenswert. Ich liebe sowas, überall alte Maschinenteile, leer stehende Häuser, Fabrikhallen ...
Ostern am Boomerang Beach: 4 Stunden nördlich von Sydney in der Nähe von Foster. Erst sah es ganz nach einem verregneten verlängerten Wochenende aus, aber die Sonne schien doch ab und zu auf den wunderschönen Boomerang Beach.
4 Tage sehr gemütlich: jeden Abend BBQ, tagsüber surfen, schnorcheln oder faul am Strand liegen.
Und natürlich war das Ostergeschenk von meiner Schwester immer mit dabei: der Hase Kasimir!
Endlich Ferien! Nach mehr oder weniger anstrengenden 7 Wochen Arbeit ist nun endlich 4 Tage Erholung angesagt. Es geht nach Norden, da soll zumindest das Wetter besser sein als in Sydney! Zusammen mit Antje und Stefan und einem befreundeten Pärchen haben wir ein Haus gemietet und das an einem Fleckchen mit dem bezaubernden Namen Boomerang Beach.
Die Australier färben übrigens keine Eier zu Ostern (jedenfalls haben wir keine gesehen!), dafür gibts massenhaft Schokoeier und „hot cross buns“, ein süßes Hefebrötchen mit Rosinen, nicht schlecht, aber nicht zu vergleichen mit Mamas Hefezopf!
Für alle dies noch nicht wissen, wir bleiben länger!
Nicht sehr viel länger zwar, aber doch so lang, dass wir noch ausreichend Zeit haben uns Australien und ... NEUSEELAND anzusehen. Die genaue Reiseroute folgt! Zurück sind wir definitiv am 1. Juni. Vom Herbst zurück in den Berliner Sommer, so ists richtig.
Das bedeutet: noch 4 Wochen arbeiten und dann heisst es 5 Wochen Urlaub. Mein Job is übrigens stinkend langweilig, hat nich viel mit Graphik zu tun, aber immerhin sind die Kollegen nett und ick bekomm Knete! Und ach ja: ich darf mich offizell Diplom Designerin schimpfen.
Im März vor 75 Jahren wurde die Harbour Bridge in Sydney eröffnet. Die Sydneysider feiern gern und deswegen wurde dieses Ereignis auch dementsprechend zelebriert. Schon vor mehr als einem Monat musste man sich online registrieren, um am Bridge Walk teilnehmen zu können. Natürlich waren wir dabei!
So lange hats gedauert und nun doch, man glaubt es kaum:
ICH HABE EINEN JOB!
Und nicht einen als Kellnerin, Tellerwaescherin oder Zettelverteilerin, als die ich mich schon gesehen hatte, nein, als GRAFIKERIN. Temporary, gut bezahlt, direkt um die Ecke und fuer die australische Regierung an der Tafe University! Das erst mal als Kurzinfo. Mehr weiss ich am Montag, wenn ich meinen ersten Arbeitstag hinter mir habe.
Warum man hier so lange nix gelesen hat, lag einerseits an der Frustration, die sich einstellt wenn man taeglich ueber Wochen stundenlang im Internet verbringt, recherchiert und Bewerbungen verschickt und nix dabei rumkommt. Andererseits hatte ich ja auch Besuch von der kleinen Schwester und daher nicht viel Zeit, mussten viel sehen, besichtigen! Noch dazu kommt, dass wir in unserem terrace house seit mehr als 2 Wochen kein Internet mehr haben, da die australischen Telefongesellschaften nicht viel faehiger zu sein scheinen als unsere heimischen. Das wird sich bald aendern versprochen, auch wenns mit der Freizeit jetzt erst mal aus ist. Dafuer ist mehr Geld fuer die tausend wunderbaren Schuhlaeden in Sydney uebrig.
Einen Job in Australien zu finden ist nicht schwer. Das hört und liest man hier überall. Architekten zum Beispiel werden immer gebraucht, besonders deutsche Architekten sind sehr beliebt, da ihnen der Ruf vorauseilt gut ausgebildet und fleißig zu sein und dazu sehr genau zu arbeiten. Die Zeitung wimmelt nur so von Anzeigen.
Als Grafik Designer hat man es da nicht ganz so leicht. Wenn man Glück hat entdeckt man eine Anzeige in der Woche. Diese Woche hatte ich 2 Jobinterviews, nein, ich sollte sie haben. Die erste Agentur (Architektur-Magazin) bei der ich Montag erscheinen sollte, ist leider noch bis nächste Woche im Urlaub. Die Aussies! In den 4 Wochen um Weihnachten passiert hier nicht viel, das sollte man mal in Deutschland einführen! Gut, Termin verschoben.
Heute mein zweites Vorstellunggespräch, ein Missverständnis, was hoffentlich nicht auf meine Englischkenntnisse zurückzuführen ist. Leider dachte die Agentur ich suche ein Sponsorship, um vier Jahre hierbleiben zu können. 4 Jahre! Klingt nett ... aber nein! Ein bisschen arbeiten, ein paar Monate muss reichen. Das gute an dem Gespräch war, dass der nette Mensch meine Bewerbung an sämtliche Recruitment Agencys weiterleitet, die es im Bereich Graphic so gibt. Gerade als ich in den Bus nach Hause einsteigen wollte klingelte mein Telefon und Anderson der Talent Broker wollte mich dringend treffen. Also, zurück in Richtung City, in den 12. Stock des Australia Squares und mit dem braungebrannten Anderson über meine Software Kenntnisse und Kochvorlieben plaudern. Einen weiteren Recruiter treffe ich nächste Woche. Glück im Unglück also, vielleicht komm' ich ja so an einen Job.
Auf jeden Fall werde ich nächste Woche nun doch Zeit für mein Schwesterherz haben und ihr Sydney zeigen können, klingt doch besser als arbeiten!
Sind also zurück in Sydney nach 14 Tagen Tour durch South Australia, Victoria zurück nach New South Wales. Insgesamt nur ein Bruchteil Australiens, den wir bereist haben. Die Strecke, die wir mit unserem Mietauto zurückgelegt haben, aber immerhin 3.000 km. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Tag 1-3 | Adelaide
Der Stress zu Beginn einer Reise war auch diesmal unvermeidbar. Mit tropfendem Honigtoast in der Hand und schwerem Rucksack auf dem Rücken, dem ankommenden Bus im Nacken zur Haltestelle zu rennen, ist nicht der beste Start in den Tag. Zum Glück funktioniert das Einchecken bei virginblue, dem australischen Billigflieger ähnlich unkompliziert wie wir es von easy jet gewohnt sind. Und schon saßen wir im Flieger. Nach 2 Stunden + halbe Stunde Zeitverschiebung Ankunft in Adelaide. Hmm ... Adelaide nicht wirklich schön, nicht wirklich spannend, ein Haufen merkwürdiger Jugendlicher, die verblüffende Ähnlichkeit mit Tokio Hotel aufwiesen in den trotz Weihnachtsliedbeschallung wenig weihnachtlich anmutenden Einkaufstraßen. Dafür aber blendendes Wetter und hervorragende koreanische und chinesische Restaurants.
Tag 3-6 | Kangaroo Island
Mit der nicht ganz billigen Fähre und gemietetem Auto nach Kangaroo Island. Auf der Fahrt zum ungefähr 70 km entfernten Hostel machte sich Enttäuschung breit, nirgendwo ein lebendes Kangaroo zu entdecken. Erschreckend war jedoch die Unmenge an toten Beuteltieren am Straßenrand, wie furchtbar. In der Tat ist es nicht ganz ungefährlich nachts mit dem Auto in Australien unterwegs zu sein. Das konnten wir am nächsten Tag life erleben, da begegneten uns, als die Sonne langsam zu sinken begann, bestimmt 20 Kangaroos groß und klein neben und auf der Straße. Kangaroo Island war ohne Frage neben der Great Ocean Road das Highlight unserer Tour. So viele Tiere, die wir im Nationalpark oder bei guided tours in natürlicher Umgebung und aus nächster Nähe bestaunen durften. Koalas, Wallabies, Kangaroos, Echidnas (Schnabeligel), Riesenechsen, mir nicht ganz geheure Emus, Seehunde oder die winzigste Pinguinart der Welt, die nur in Südaustralien zu Hause ist.
Ach ja, wir haben einen verrückten Farmer besucht, der eine Menge Tiere auf einem riesigen Gelände versorgt. Durften einen Koala halten und diesen schweren Brocken ...
Tag 6-8 | Victor Harbor
Netter Ort mit kleiner Insel und Pinguinkolonie vor der Küste „Granit Island“. Der Aufenthalt in unserer gemütlichen Motel-Unit im 60er Jahre Charme wurde leider überschattet von einem nächtlichen Besucher, der uns aber zum Glück zwischen Fensterscheibe und Fliegengitter nichts anhaben konnte, trotzdem bäh.
Tag 8-11 | Great Ocean Road
Nach einer freiwilligen Übernachtung im Gefängnis gings auf die Great Ocean Road, eine Küstenstraße, deren landschaftlichen Reize den Vorbeifahrenden eine Menge „Ohs“ und „Ahs“ entlockt. Neben den berühmten 12 Aposteln (9 Felssäulen, von denen erst einer 2005 zusammenstürzte) gibt es lange Strände, von faulen Koala bevölkerte Eukalyptuswälder, Wasserfälle, Schluchten und Regenwälder mit Riesenfarnen. Leider war das Wetter nicht immer auf unserer Seite, am 2. Tag legte sich ein Nebel über die imposante Küstenlandschaft. Erst später wurde uns bewusst, dass dies kein normaler Nebel war, sondern der Rauch des riesigen Buschfeuers, dass seit Tagen in Victoria wütete und bei dem erst ein paar Tage zuvor 9 Firefighter umgekommen waren.
Tag 11-13 | Melbourne
In Melbourne erwartete uns ein Unwetter, schlecht fürs Sightseeing, gut für dramatische fotografische Aufnahmen und natürlich gut fürs bzw. gegens Buschfeuer. Die Sydneysider lieben ihre Stadt, die Melbourner natürlich ebenso. Welche der beiden Städte jetzt die bessere ist, ist ein ständiges Streitthema. Als Tourist wie wir hält man sich da am besten raus. Deswegen bleibt ein Vergleich der beiden Metropolen an dieser Stelle aus. Nur eines bleibt festzuhalten, in Melbourne lässt sichs auch gut aushalten.